Frauenarztpraxis Mönchweiler
Dr. Isabelle Kiefer-Schmidt und Dr. Verena Josef

Hormonersatztherapie bei Wechseljahrsbeschwerden

Ein Nachlassen der Hormonproduktion der Eierstöcke mit niedrigen Östrogenspiegeln in und nach der Wechseljahrphase sind nicht Ausdruck eines Mangelzustandes, sondern normal und treten bei Frauen überwiegend zwischen dem 45. Und 55. Lebensjahr auf. Eine Hormonspiegelbestimmung zur
Diagnose der Menopause soll gemäß der Fachgesellschaften nur bei jungen Frauen zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr mit klimakterischen Symptomen (z. B. Hitzewallungen, Zyklusveränderungen) sowie bei Frauen unter 40 Jahren mit Hinweisen auf ein vorzeitiges Nachlassen der Eierstockfunktion erfolgen. Denn in der Wechseljahrsphase muss bei Frauen im passenden Alter der Hormonumstellung nicht zwingend eine Hormontherapie erfolgen. Die Diagnose der Wechseljahre bei Frauen erfolgt anhand der Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Herzrasen oder
Stimmungsschwankungen (Quelle: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe).
Eine Hormonersatztherapie soll aber im Fall von Wechseljahrsbeschwerden den betroffenen Frauen angeboten werden, nachdem die Nutzen und Risiken abgewogen wurden, da diese Therapie die Symptome effizient lindert. Innerhalb der letzten Jahre erfuhr die Hormonersatztherapie eine „Renaissance“ und wird überwiegend mit bioidentischen Hormonen mit Gels oder Sprays über die Haut verbreicht und damit ohne Erhöhung des Thromboserisikos. Außerdem wurden die Risiken und Nutzen neu bewertet.
Die oft befürchtete Erhöhung des Brustkrebsrisikos lag gegenüber Frauen ohne Hormongabe im Promille-Bereich. Vergleichsweise steigern Mangelbewegung, Adipositas, Rauchen und Alkohol das Brustkrebsrisiko deutlich mehr. Wird echtzeitig bei gefäßgesunden Frauen eingesetzt, kann
Arteriosklerose, Herzinfarkten und Schlaganfällen vorgebeugt werden. Erwiesen ist auch, dass das Osteoporose-, Dickdarmkrebsrisiko und möglicherweise auch das Alzheimerrisiko gesenkt werden.